EMDR - eine hocheffektive Methode
Lass los, was dich hält.
Geh weiter mit dem, was dich stärkt.

Da ist ein Riss, ein Riss in allem. So kommt das Licht hinein.
- Leonard Cohen
EMDR steht für „Eye Movement Desensitization and Reprocessing“ – auf deutsch: Desensibilisierung und Wiederverarbeitung durch Augenbewegung.
Diese Methode wurde ursprünglich für die Traumatherapie entwickelt und zählt heute zu den wissenschaftlich fundierten und anerkannten Verfahren der modernen Psychotherapie. Besonders wirksam ist sie, wenn Menschen unter den Folgen belastender Erfahrungen leiden – unabhängig davon, wie lange das Erlebte zurückliegt.
EMDR setzt dort an, wo das innere Gleichgewicht aus der Bahn geraten ist. Es unterstützt das Gehirn dabei, blockierte Verarbeitungsprozesse wieder in Gang zu bringen – schnell, tiefgreifend und oft schnell spürbar entlastend.
Wann macht EMDR Sinn?
Die Methode kommt bei einer Vielzahl psychischer Belastungen zum Einsatz, insbesondere wenn diese auf unverarbeitete oder überwältigende Erfahrungen zurückgehen. Dazu gehören unter anderem:
✓ Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)
✓ Angst- und Panikstörungen
✓ Depressionen
✓ Auswirkungen früher Bindungs- und Entwicklungstraumata
✓ Essstörungen
✓ Starke Trauer und Verlusterfahrungen
✓ Chronische Schmerzen mit seelischer Mitverursachung
✓ Prüfungsangst, innere Blockaden oder lähmender Leistungsdruck
Was bewirkt EMDR?
Ziel der EMDR-Therapie ist es, belastende Erinnerungen zu entkoppeln – das heißt: Die Erfahrung bleibt zwar Teil Ihrer Lebensgeschichte, aber sie verliert ihre emotionale Schwere. Das Gedankenkarussell stoppt, der Alltag wird wieder leichter, und neue Perspektiven können entstehen.
Es ist nie zu spät, die Vergangenheit loszulassen.
Wenn du dich nach innerer Ruhe, Klarheit und einem gestärktem Selbstgefühl sehnst, kann EMDR eine kraftvolle Methode sein.
Vereinbare gerne ein Erstgespräch – der erste Impuls für echte Veränderung beginnt oft mit einem kleinen Schritt.
Innere Ruhe statt inneres Chaos -
mit EMDR zur emotionalen Stabilität
EMDR ist ein Weg, die natürliche Selbstheilungskraft des Gehirns gezielt zu unterstützen. Die Arbeit mit EMDR ist ressourcenorientiert, wirkt tief auf neuronaler Ebene und setzt dort an, wo emotionale Verletzungen und unverarbeitete Erfahrungen ihren Ursprung haben.
Was passiert bei belastenden Erfahrungen im Gehirn?
Erinnerungen an traumatische oder sehr belastende Erlebnisse werden oft nicht als zusammenhängende Geschichte abgespeichert. Stattdessen bleiben sie fragmentiert im Nervensystem haften – als einzelne Bilder, Gefühle, Körperempfindungen oder Wortfetzen.
Man kann sich das vorstellen wie ein Schockzustand: Das Gehirn „friert ein“ – die Verarbeitung bricht ab. Die Erfahrung bleibt ungelöst, ungelindert und emotional „stecken“.
Hier setzt EMDR an.
In einem sicheren therapeutischen Rahmen wird das Erlebte schrittweise „entschärft“. Mit Hilfe der sogenannten bilateralen Stimulation – etwa durch gezielte Augenbewegungen – werden beide Gehirnhälften abwechselnd angeregt: die eine, die für logisches Denken und Struktur zuständig ist, und die andere, die emotionale Tiefe und innere Bilder verarbeitet.
Dieser Prozess ermöglicht es dem Gehirn, neue Verknüpfungen herzustellen. Unerledigtes darf nun „zu Ende erlebt“ werden: Gefühle dürfen gefühlt, Gedanken zu Ende gedacht, und innere Bilder in einen neuen Zusammenhang gebracht werden.
Das Ergebnis?
Die innere Anspannung sinkt. Körperliche Reaktionen beruhigen sich. Das, was vorher überwältigend war, verliert an Macht. Erfahrungen verlieren nicht ihre Bedeutung – aber sie verlieren ihre Schwere. Und genau dort beginnt etwas Neues: Klarheit. Selbstwirksamkeit. Heilung.
Lass nicht mehr zu, dass Vergangenes deine Gegenwart und deine Zukunft bestimmt.
Mit EMDR kannst du dich auf den Weg machen – raus aus der inneren Starre, hinein in mehr Freiheit, Leichtigkeit und innere Stärke.

Der 8-stufige EMDR-Prozess
Phase 1: Vorgeschichte und Behandlungsplanung
Zunächst werde ich eine Vorgeschichte (Anamnese) erheben. Nach Ausschluss von Kontraindikationen stelle ich mit dir einen Behandlungsplan auf. Darin ist die Wiederbearbeitung, also das Reprozessieren ("reprocessing") belastender Erlebnisse oder anderer Symptome, die mit der Belastung in Verbindung stehen, wesentlicher Bestandteil.
Phase 2: Stabilisierung und Vorbereitung
In dieser Phase geht es darum, Ressourcen zu entdecken, diese gut zu verankern und diese Ressourcen im Bedarfsfall abrufen und einsetzen zu können. Diese Phase kann kurz sein, ist aber essentiell. Ohne Ressourcen wie z.B. der sichere Ort kann keine EMDR-Therapie starten. Wir klären in dieser Phase ebenso Sitzposition, Art der Stimulation und wir vereinbaren Stop-Signale.
Phase 3: Bewertung der Erinnerung
In dieser Phase geht es darum, die besonders belastenden Erinnerungen durch Sinnesreize, Anspannungen und auch kognitiv schrittweise so anzusprechen, dass sie in das gesamte traumatische Geschehen integriert werden können. In dieser Phase arbeiten wir den für dich schlimmsten Moment heraus und dazu passende negative und positive Kognitionen ("Welche negativen Gedanken löst das Ereignis in dir aus? Was würdest du lieber über dich denken?").
Phase 4: Bearbeitung ("Reprozessieren")
In dieser Phase werden belastende Erinnerungen neu reprozessiert. Zur Bearbeitung der Erinnerung leite ich dich wiederholt an, kurzzeitig mit der belastenden Erinnerung in Kontakt zu treten. Gleichzeitig führe ich eine sogenannte bilaterale (rechts-linksseitige) Stimulation durch: Diese besteht aus gesteuerten Augenbewegungen oder aus kurzem bilateralen (rechts-linksseitigen) "Tappen" an den Knien oder im Schulterbereich. Im Rahmen der Sitzung werden nach und nach Bilder, Eindrücke, Gefühle hochkommen, die prozessiert und verarbeitet werden. In dieser Phase kann es passieren, dass wir an tief sitzende Erlebnisse gelangen, die schrittweise und in dem für dich passenden Tempo integriert werden.
Phase 5: Verankerung
In der Verankerungs-Phase gehen wir zurück zum Ausgangsbild. Eine negative Kognition wäre: „Ich werde nie mehr vertrauen können“. Eine positive Kognition ist dagegen: „Das Erlebte ist vorbei. Ich darf neu vertrauen lernen.“ Schmerzhafte Erinnerungen oder Erfahrungen hinterlassen meist auch Spuren auf der kognitiven Ebene in Form von dysfunktionalen Überzeugungen oder Glaubenssätzen, die immer wieder mit der Erinnerung zusammen auftauchen. Positive Kognitionen werden in dieser Phase der EMDR-Therapie durch eine langsame bilaterale Stimulation verstärkt werden (z.B. in der Butterfly-Übung).
Phase 6: Körper-Test
Im anschließenden Körper-Test suchen wir nach eventuell andauernden, sinnlich wahrnehmbaren Erinnerungsfragmenten. Beim Körpertest wird die positive Selbstüberzeugung ausgesprochen, und gleichzeitig mit der Aufmerksamkeit von oben nach unten durch den Körper gewandert.
Sollten noch belastende Körpererinnerungen bestehen, werden sie erneut bearbeitet.
Phase 7: Abschluss
Abschließend besprechen wir, welche Wirkung diese Erfahrung auf dich hatte. Ich vereinbare in der Regel Interventionsregeln für die Zeit zwischen den Sitzungen. Das ist wichtig, weil der in der EMDR-Sitzung angestoßene Prozess auch nach der Sitzung in abgeschwächter Form, zum Beispiel in Träumen oder Gefühlen, weiterlaufen kann.
Phase 8: Nachbefragung
Diese letzte Phase findet zu Beginn der nächsten EMDR-Therapie Sitzung statt. Wir besprechen Erinnerungssplitter, die zwischen den Sitzungen aufgetaucht sind, genauso wie die aktuelle subjektive Belastung und die positiven Kognitionen.
Wie lange wirkt eine EMDR-Sitzung nach?
Eine EMDR-Sitzung kann wie ein innerer Durchbruch wirken – und dieser Prozess braucht Raum.
Je nachdem, wie tief die emotionale Belastung verwurzelt ist, kann die Wirkung deiner Sitzung noch 1–2 Tage spürbar sein. Manche erleben in dieser Zeit eine emotionale Bewegung, vielleicht auch ein kurzes Aufgewühltsein – andere spüren bereits eine befreiende Leichtigkeit und neuen Optimismus.
Gönn dir in den Tagen nach deiner Sitzung bewusste Ruhe und vermeide größere Termine oder emotionale Herausforderungen – besonders, wenn es deine erste Erfahrung mit EMDR ist. Dein Inneres arbeitet weiter – und das ist ein gutes Zeichen.
Manchmal beginnt Veränderung genau in dem Moment, in dem du dir erlaubst, dir Zeit dafür zu nehmen.

Wann kann ich
Erfolge oder eine Verbesserung
erwarten?

Die ehrliche Antwort: Es gibt keine Pauschale. Jeder Mensch bringt seine ganz eigene Geschichte mit – und genau das berücksichtige ich in unserer gemeinsamen Arbeit.
Manche Themen lassen sich erstaunlich schnell lösen. Wenn du zum Beispiel eine klar umrissene Angst wie der vor Spritzen hast – und es wirklich „nur“ um diese eine Angst geht – kann schon nach 1 bis 2 EMDR-Sitzungen eine spürbare Entlastung eintreten. Auch bei belastenden Geburtserfahrungen können 1 bis 2 EMDR-Sitzungen viel bewirken.
Andere Themen sind vielschichtiger. Manchmal liegt unter einer konkreten Angst noch etwas anderes. Dann braucht es mehr Zeit und Raum. In vielen Fällen reichen 8 bis 12 EMDR-Sitzungen, um ein konkretes Thema nachhaltig zu verarbeiten.
Wenn du mit langanhaltenden Belastungen wie Entwicklungstraumata zu mir kommst, empfehle ich eine längerfristige Begleitung.
Ich begleite dich mit gezielten, stärkenden Interventionen, die dir helfen, deine Selbstregulation zu fördern, deine inneren Kraftquellen zu aktivieren und nachhaltige Veränderungen zu verankern.
Du musst den Weg nicht allein gehen – aber du darfst ihn in deinem Tempo gehen.