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Geburtstrauma verarbeiten

Die Zeit rund um Schwangerschaft und Geburt eines Kindes ist eine hochemotionale und ganz besonders sensible Phase im Leben jeder Frau. Die Geburt eines Kindes kann eine Erfahrung sein, bei der sich Frauen gut begleitet und kraftvoll fühlen. Je nach Verlauf kann eine Geburt aber auch als Grenzerfahrung, als überwältigend, belastend bis traumatisch erlebt werden.

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KOMMT DIR DAS BEKANNT VOR...

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  • Manchmal denkst du vielleicht: "Nur bei mir lief es schief, alle anderen Mütter haben das (aus eigener Kraft) gut hingekriegt.“ Spoiler: schwierig erlebte Geburten sind keine Seltenheit, wie die Zahlen unten belegen.

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  • Du hast ungewollte oder unvorhergesehene Eingriffe während der Geburt erlebt oder das Gegenteil – die Geburtshelfer waren nicht so da, wie du es gebraucht hättest. 

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  • Reaktionen aus dem Umfeld können verletzen: "Hauptsache, das Kind ist gesund.“ oder: "Das gehört dazu.“ 

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  • Du wünscht dir ein weiteres Kind und möchtest, dass die nächste Geburt besser verläuft. Du willst wissen, wie du dich gut vorbereiten kannst, um selbstbestimmt zu gebären.  

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DU BIST MIT DEINER ERFAHRUNG NICHT ALLEIN. 

 

Studien haben ergeben, dass bis zu 30 Prozent der Frauen die Geburt ihres Kindes als belastend, schwierig oder sogar traumatisch empfinden.

(Quelle: www.hilfetelefon-schwierige-geburt.de

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Netzwerk I Hilfsangebote I Buchempfehlungen

Schwangere Frau im Blumenkleid

Du bist (wieder) schwanger?

Hilfreiches zum Thema, wie du dich gut auf die Geburt vorbereiten kannst

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Neugeborenes

Die Geburt liegt hinter dir? 

Angebote und Info-Quellen,  um eine schwierige Geburt zu verarbeiten

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 Kaiserschnitt-Mamas

 Wissenswertes zum Kaiserschnitt, Versöhnung mit dem Geburtsverlauf, 

(Narben-) Heilung

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Es wird zwar relativ viel darüber gesprochen...,

...dass eine Geburt eine Grenzerfahrung sein kann. Dass sie massiv schmerzen oder "schlimm" sein kann. Das erzeugt bei vielen Frauen Angst.

Selten wird in unserer Gesellschaft darüber gesprochen, warum diese Geburten so erlebt werden.


Wenn wir Dinge konkret benennen und in die Auseinandersetzung gehen, dann können wir Zustände verändern und Wege aktiv gestalten. 

Gründe für belastende Geburten können sein...

  • schwierige, körperlich und psychisch extrem fordernde Geburt

 

  • sehr schnelle oder sehr lange Geburt

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  • stille Geburt oder Frühgeburt

 

  • unerträgliche Schmerzen unter oder nach der Geburt

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  • schwere Geburtsverletzungen

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  • geburtshilfliche Interventionen wie Muttermundaufdehnung, Kristeller-Handgriff, unangekündigter Dammschnitt

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  • Notkaiserschnitt und andere (lebens-) kritische Zustände von Mutter und/oder Baby, verbunden mit einem Gefühl von Todesangst

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  • Trennung von Mutter und Baby

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  • Belastende Vorerfahrungen der Mutter wie zum Beispiel frühere erlebte sexuelle Gewalt, Vernachlässigung, schlimm erlebte frühere Krankenhausaufenthalte,... Der Geburtsverlauf kann alten, unverarbeiteten Schmerz triggern.

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Zusammenfassung Glow

10 mögliche Anzeichen für ein Geburtstrauma

  1. Dein Geburtserlebnis verschwindet nicht aus deinem Kopf. In Gedanken spulst du das Erlebte immer und immer wieder durch. 

  2. Flashbacks: Belastende Situationen aus der Geburt tauchen unkontrolliert und wiederholt vor deinem inneren Auge auf. Du kannst die Bilder, die sich dir aufdrängen, nicht abschalten.

  3. Du schläfst schlecht und/oder träumst schlecht.  

  4. Du sehnst dir ein weiteres Kind und hast gleichzeitig Angst vor einer weiteren Geburt.

  5. Du fühlst nichts mehr. Oder du weinst viel, bist in einem Stimmungstief oder einer Wochenbettdepression. 

  6. Du kannst körperliche Nähe schwer ertragen.

  7. Du vermeidest Situationen, die an die Geburt erinnern (Orte, Personen, etc.)

  8. Du hast eine gesteigerte Wachsamkeit und/oder Schreckhaftigkeit.

  9. Du erlebst eine tiefe Müdigkeit und Erschöpfung, die über das "normale" Maß einer frischgebackenen Mama hinausgeht. 

  10. Du kannst dich schwer konzentrieren, deine Gedanken driften schnell ab. 

DAS BELASTENDE ERLEBEN UNTER DER GEBURT IST IN DER FOLGE HÄUFIG GEKENNZEICHNET DURCH MERKMALE, DIE TYPISCH FÜR TRAUMATISCHE ERLEBNISSE SIND: 

 

 zu schnell I  zu viel I  zu allein 

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Was bedeutet das konkret?

 

Die Ereignisse unter der Geburt überschlagen sich ab einem gewissen Zeitpunkt und "überrollen" die werdende Mutter - und/oder den werdenden Vater bzw. Partnerin. In dieser Situation erstarrt der Körper ("freeze"). Er kann die biologischen Ressourcen von Flucht ("flight") oder Verteidigung ("fight") nicht mehr nutzen oder aktivieren.

 

Neben dem Gefühl, wie "eingefroren" zu sein, gesellt sich häufig das Empfinden, in einer höchstsensiblen oder kritischen Ausnahmesituation alleine zu sein - zum Beispiel, wenn Abläufe nicht ausreichend erklärt werden (können) oder die Geburt auch im Nachhinein nicht ausreichend besprochen wird.

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ES IST NIE ZU SPÄT, BELASTENDE ERLEBNISSE ZU VERARBEITEN - AUCH WENN DIE ERINNERUNGEN DICH SCHON LÄNGERE ZEIT BESCHÄFTIGEN.

 

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Mein Weg & meine Begleitung:

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Um eine schwierige Geburt zu verarbeiten, ist es wichtig, dass du dir Trauer erlaubst: Trauer über das, was nicht so gelaufen ist, wie du es dir gewünscht hast und gebraucht hättest. Dass es ganz anders kam und dass du darauf nicht gut vorbereitet warst.

 

ICH WEISS, WOVON ICH SPRECHE. 

 

Die Geburt meines ersten Kindes verlief komplett anders, als ich es mir ausgemalt hatte. Nach vielen Stunden wurde ich fiebernd und erbrechend in den OP geschoben. Der Moment der Geburt: Ein Schreckmoment, als die Hebamme ohne erklärende Worte mit meinem Baby weghastete. So hatte ich mir das wirklich nicht vorgestellt. Ich fühlte mich ohnmächtig und ausgeliefert.

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Und wenn ich es geschafft habe, mich von dem Schmerz und der Enttäuschung zu befreien, mich mit dem Erlebten zu versöhnen und gestärkt aus der Erfahrung herauszugehen - dann schaffst du es auch. 

 

In meiner Arbeit verwende ich Techniken aus der kognitiven Verhaltenstherapie, Elemente aus der Gesprächstherapie nach Rogers sowie EMDR. EMDR ist eine anerkannte psychotherapeutische Methode, die effektiv und schnell bei traumatischen und belastenden Ereignissen wirkt.

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Wichtig bei deiner persönlichen Geschichte und bei deinem Geburtserlebnis ist:

Einzig und allein du entscheidest, was du als schlimm, belastend oder übergriffig empfunden hast. 

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Wir besprechen gemeinsam, was du brauchst und was die Schwerpunkte unserer Zusammenarbeit sind. Ich begegne dir mit Empathie und Mitgefühl. Ohne dir dein Empfinden abzusprechen oder das Erlebte herunterzuspielen.  

 

ZIELE UND ERGEBNISSE DER VERARBEITUNG KÖNNEN SEIN:

Deine belastenden Erinnerungen („Flashbacks“) reduzieren sich

Du wirst emotional

stabiler

Du erlebst ein neues Gefühl von Schutz, Kontrolle & Vertrauen in dich

Du stärkst die Bindung

zu deinem Kind

 Du lässt alte Gefühle wie Ohnmacht und Hilflosigkeit los

Du gehst zuversichtlich in eine neue Geburt

 Zahlen, Daten, Fakten

100.000 

Frauen fallen in Deutschland jährlich etwa rund um die Geburt in eine psychische Krise

Quelle: Licht und Schatten e.V.

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20 - 45% 

der Gebärenden sind schätzungsweise von Gewalt unter der Geburt betroffen

Quelle: Motherhood e.V.

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30,9% 

der Geburten in Deutschland im Jahr 2021 erfolgten per geplanten oder ungeplanten Kaiserschnitt

Quelle: Statistisches Bundesamt

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2014

ist das Thema "Gewalt in der Geburtshilfe" ein Schwerpunktthema der WHO geworden

Was fällt unter "Gewalt unter der Geburt"?

Triggerwarnung: Der nachfolgende  Beitrag beschreibt verschiedene Formen von Gewalt unter der Geburt. Bitte achte gut auf dich und lies diesen Abschnitt nur, wenn du dich ausreichend stabil dafür fühlst. Ansonsten kehre zurück zum Anfang dieser Seite. 

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Gewalt während der Geburt kann auf zwei Arten passieren:

 

  • auf der körperlichen Ebene

  • auf der psychischen Ebene

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Genau genommen gibt es noch eine dritte Ebene: die systemische (oder strukturelle) Gewalt. Sie entsteht zum Beispiel dadurch, dass Geburtspersonal unterbesetzt ist und eine Hebamme unter Umständen (zu) viele Geburten gleichzeitig betreut - oder auch, dass Kliniken unter Kostendruck stehen. Strukturelle Gegebenheiten können Mit-Ursache für körperliche und psychische Gewalt sein. 

 

Ich beschränke mich im weiteren trotzdem auf die oben genannten ersten zwei Aspekte. 

 

Und ich wiederhole hier noch einmal: Wichtig ist, wie du es erlebt hast.

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Ob Situationen oder eine Geburtserfahrung schlimm oder belastend war, entscheidest einzig und alleine du. 

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Emergency In the Hospital_ Woman Giving Birth, Husband Holds Her Hand in Support, Obstetri

Unter körperliche Gewalt fällt...

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  • Eingriffe, die mit der Gebärenden nicht abgesprochen werden und die ohne fehlende Aufklärung vorgenommen werden – oder die (auch hinterher) nicht erläutert werden. Dazu gehören z.B.: Dammschnitt, Kaiserschnitt, Festhalten oder Fixieren der werdenden Mutter, Operieren oder Nähen ohne ausreichende Betäubung.

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  • Eingriffe ohne Aufklärung, Einverständnis oder ohne medizinische Notwendigkeit wie zum Beispiel Medikamentengabe, Weheneinleitung, Wehentropf, Katheter legen, Muttermunddehnung, Eipolablösung, Fruchtblaseneröffnung.

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  • unnötig häufige vaginale Untersuchungen, auch von unnötig vielen Personen #birthrape

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  • keine freie Wahl der Geburtsposition (z.B. gebähren in Rückenlage)

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  • grobe Behandlung wie beispielsweise einen Katheter unnötig schmerzhaft legen

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  • nicht essen oder trinken dürfen oder sich zwischen den Wehen nicht bewegen oder laufen dürfen

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  • ein zu enges oder zu festes Vernähen eines Dammschnittes oder -risses #husbandstitch

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  • das Herausziehen/-reißen oder Herausdrücken der Plazenta

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  • bestimmte Durchführungen des Kristeller-Handgriffes (mit dem Ellenbogen, mit Knien auf den Bauch der Gebährenden, mit dem gesamten Körper auf dem Bauch etc.)

 

Quelle: in enger Anlehnung an Wikipedia "Gewalt unter der Geburt"

Unter psychische Gewalt fällt... 

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  • die werdende Mutter nicht Ernst nehmen oder sie für nicht zurechnungsfähig abstempeln. 

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  • die Gebährende allein lassen - es sei denn, sie verlangt dies

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  • Diskriminieren aufgrund von Alter, Gewicht, Herkunft, Vorerkrankung und ähnlichem

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  • anschreien

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  • die mütterliche Eignung in Frage stellen

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  • herablassende Kommentare wie „Jetzt stellen Sie sich nicht so an.“ oder: „So wie das Baby reinkommt, so muss es auch wieder raus:“

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  • Drohungen, Abwertungen und Schuldzuweisungen: „Den Kaiserschnitt haben Sie sich jetzt selber eingebrockt.“

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  • das Vermitteln von Zeitdruck

 

  • Trennung von Mutter und Baby nach der Geburt ohne medizinische Notwendigkeit

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Quelle: in enger Anlehnung an Wikipedia "Gewalt unter der Geburt"

Mother and newborn. Child birth in maternity hospital. Young mom hugging her newborn baby

Bleib mit deiner Erfahrung nicht alleine.

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Vielleicht war der Start ins Leben mit deinem Baby kein Traumstart.  Und dennoch steht einer gesunden, glücklichen Beziehung und Entwicklung nichts im Wege.

 

Gemeinsam aktivieren wir deine tiefen Kraftquellen und reduzieren Belastungen.

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Lass alten Schmerz los und versöhne dich mit deiner Erfahrung. 

 

Schöpfe neues Vertrauen und Zuversicht in dich und eure Zukunft. 

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